30. Juli 2009, Guaruja - Brasilien, km 00’542
In Sao Sebastiao haben wir, wenn wir mal vom schlechten Wetter absehen, eine gute Zeit verbracht. Vielleicht liegt das am Ruhetag. Bike putzen und in Ordnung bringen, Wäsche aufgeben und wieder abholen, Internet suchen und letzte Neuigkeiten nach Hause schicken, Haushalt putzen und Gepäck neu organisieren, das sind die wichtigen Sachen, die ich hier erledige. Daneben habe ich auch Zeit, die Stadt anzusehen und kennen zu lernen. Das Essen hier ist einfach fantastisch. In jeder „Beiz“ findet man das köstliche Essen. In Sao Sebastiao habe ich sogar Ross gegessen. Aber heute morgen war fertig lustig und wir sind alle wieder auf unser Bike gesessen. Die paar cm2 haben sich zwar etwas erholt, aber sie schmerzen immer noch. Und da es zudem noch den ganzen Tag regnet, weichen sie sich auf und gehen nicht vergessen. Aber dafür gibt es ja den Wiegetritt. Noch nie bin ich so viel im Wiegetritt gefahren. Und das nicht nur wegen meinem Hintern, sondern auch wegen der Strasse. Die steilsten Strassen haben wir hinter uns. Ich habe es auch nicht glauben wollen, aber ich bin sie gefahren, und ich bin überzeugt, steiler ist nicht mehr möglich, zumindest für einen Highway nicht. Einzelne stürzen bereits in den Steigungen, weil sie keine Adhäsion finden, andere in den Abfahrten. Überhaupt sind Stürze an der Tagesordnung, aber bisher habe ich Glück gehabt. Wenn ich den anderen aber zusehe, so spielt die Erfahrung vielleicht auch eine Rolle. Man muss halt aufpassen und wie beim Motorrad für die anderen mitdenken … und eben auch etwas Glück haben. Heute habe ich richtig die Winter-Stimmung gespürt. Regen, Dunkelheit, Kälte, alles wie an Weihnachten.