23. Juli 2009, Rio de Janeiro - Brasilien, km 00’000
Der Aufenthalt in Amsterdam ist nur kurz. Das Handgepäck neu sicherheitsprüfen lassen, und weiter geht’s nach Sao Paulo. Mein Sitznachbar ist ein junger aufgeschlossener Holländer, der für Sony arbeitet. Er kennt alle heutigen Stars, für die er Verträge aushandelt. Leider muss ich bei allen passen. Sie sind mir alle völlig unbekannt. Als ich mit ihm über meine Favoriten spreche, muss auch er passen. Led Zeppelin kann er nicht von den Beatles unterscheiden! Hoffnungslos, aber wir lachen beide herzhaft darüber. Die 12 Stunden Flugzeit sind kurzweilig und eigentlich bin ich überrascht, wie gut ich den Flug überstehe, sogar mein Rücken ist ok. In Sao Paulo kommt es mir vor, als sei ich auf dem Mond gelandet. Alle tragen einen Mundschutz, so richtig lässig, mit herunterhängenden Bändeln. Nützt nichts, aber jeder kommt sich grossartig vor! Nach einer R I E S I G E N Schlange komme ich zum Gesundheitscheck. 100'000 Fragen über husten, keuchen und dergleichen werden meinerseits stereotyp mit „NO“ beantwortet, was mich schlussendlich den Weg zur Passkontrolle frei macht. Diesmals sind die Fragen etwas heimtückischer, und so streue ich immer wieder ein überzeugendes „Yes“ ein, was die Zöllnerin offenbar von meiner nicht kriminellen Absicht überzeugt. Weiter zum Gepäckband und zum Warenzoll. Mit meiner riesigen Bike-Kiste falle ich natürlich sofort auf und muss durch das Tor für die Sonderfälle. Dort nimmt sich ein junger „Schnösel“ meiner an und verurteilt mich zum Box-Öffnen. Bestimmt bildet er sich ein, dass er damit beim Chef Punkte machen wird. Wir warten also auf seinen Chef, da nur er ein geschmuggeltes Bike erkennen kann. Dieser lässt lange auf sich warten, aber irgendwann läuft er halt doch zufällig vorbei, wirft einen müden Blick in die Kiste und erkundigt sich bei einer ebenso zufällig vorbeilaufenden Zöllnerin, ob Brasilien neuerdings Zoll auf importierte Bikes erhebt. Sie zuckt die Schultern, er zuckt die Schultern und fragt den nächsten. Zum meinem grössten Glück sagt dieser das richtige und ich darf meine Kiste wieder zumachen. Aber wie zukleben? Freundlich frage ich eine Zöllnerin, ob ich ihr Klebeband haben darf. Widerwillig sagt sie zu, aber auf dem Band sind nur noch wenige cm. Und zudem ist der Anfang des Bandes nicht zu finden. Nachdem ich minutenlang mit dem Fingernagel über das Band fahre und endlich den Anfang finde, schliesse ich mit den wenigen verbleibenden cm die Kiste mehr schlecht als recht zu, schmeisse alles auf meinen Wagen und renne aus dem Zoll raus. Die 2 Stunden Aufenthalt sind schon bald vorbei, und ich muss noch einchecken. Der Flughafen von Sao Paulo ist riesig. Zu guter letzt finde ich den TAM-Schalter, der aber mit einer RRRIIIEEESSSIIIGGGEEENNN Schlage besetzt ist. Aus lauter Panik frage ich eine herumstehend Hostess, ob das der richtige Schalter sei. Und dann, oh Wunder, begleitet sie mich zu einem Geheimschalter, wo alles plötzlich sehr schnell geht. Sogar meine Box wird von einem freundlichen Mitarbeiter zugeklebt und weggefahren. Wenige Minuten später bin ich im Flugzeug und fliege die letzte Station Rio an. Dort angekommen, erkennt einer der unzähligen Taxifahrer, dass ich ein grosses Taxi brauche und bietet sich sofort an, mich in die Stadt zu fahren. Die Fahrt verläuft ruhig und schnell, das Receptionist im Hotel kann sich sogar daran erinnern, dass ich mal ein Zimmer gebucht habe und kurz darauf liege ich im Bett und schlafe nach einem aufregenden Tag schnell ein.
Samstag, 25. Juli 2009
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