Sonntag, 30. Januar 2011

IA, Tag 001: Agra-Bharatpur



Tag 01: 29. Januar 2011, Bharatpur, Indien, km 0’289

Endlich geht es heute richtig los. Ich amüsiere mich damit, den anderen zuzusehen, wie sie sich auf die heutige Jungfernfahrt vorbereiten. Mit meiner Erfahrung weiss ich langsam, dass weniger mehr ist. Es ist einfach unglaublich, mit welcher Betriebsamkeit die anderen Teilnehmer der Gruppe sich vorbereiten. Und was sie alles mitnehmen! Es ist offensichtlich, dass es ihnen sehr schwer fällt, sich von ihren vertrauten Gegenständen wie Natel, GPS, Blackberry und dergleichen zu trennen. Und auf keinen Fall wollen sie auf der Fahrt etwas entbehren müssen, wie etwa jede Menge sperrige und unnötige Ersatzteile oder Riesenschlösser, um das Bike abzuschliessen (kein Inder denkt auch nur im Entferntesten daran, unsere hightech super sofisticated Bikes nur anzufassen). Alles muss mit, keiner will sein vertrautes und gesichertes Umfeld vermissen.
Da ich in einem anderen (schöner, heller, sauberer, ruhiger, günstiger) Hotel (Tipp für Tina: Sheela Inn, 600 Rp/Nacht mit Bad und Doppelbett, Sicht auf Taj von der Terasse aus) übernachte, darf ich auf keinen Fall verschlafen. Alles kein Problem! Um 5.30h bin ich beim Frühstück am vereinbarten Treffpunkt. Danach geht’s zum Taj. Vorgesehen ist, dass wir mit unseren Bikes vor dem Taj ein Gruppenfoto machen. Denk’ste, nicht mal die Helme dürfen wir mitnehmen. Aber das Gruppenbild haben machen wir trotzdem. Danach geht’s im Convoy raus aus Agra, Richtung Jaipur. Für die unerfahrenen unter uns eine gute Gelegenheit, sich mit dem hiesigen Verkehrt vertraut zu machen!
Die Fahrt ist angenehm, ohne besondre Herausforderung, wenn man mal von der Navigation absieht, denn viele verpassen eine wichtige Abzweigung, so dass sie schnell verloren gehen, aber alle kommen früher oder später am Ziel an.
Unterwegs grüssen mich viele Leute. Manche wollen, dass ich ein Foto von ihnen mache, andere laden mich zu einem Glas Milch ein. Diese schwarzen Kühe, welche wie Büffel aussehen, geben eine unheimlich cremige Milch. Man glaubt, flüssiges Panne Cotta zu trinken. Dazu bekomme ich etwas zu essen, so etwas wie ein gefülltes Naan. Unheimlich scharf, was alle anwesenden in eine gute Stimmung versetzt. Der Gastgeben ist Arzt, die Gaststube seine Clinic, die etwa die grösse einer mitteleuropäischen Garage hat. Ein Bett, ein Tisch, ein Stuhl, und schon haben wir besagte indische Clinic. Einmal mehr sind die Leute extrem gastfreundlich.
Obschon ich SEHR langsam fahre und immer wieder anhalte, treffe ich als erster im Hotel ein. Die Zimmer sind grosszügig und sehr sauber. Das wird sich in den nächsten Tagen wohl sehr schnell ändern, vermute ich.

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