Donnerstag, 18. März 2010
TdA1, Tag 005: 2. Ruhetag in Arusha
Tag 005: 17. März 2010, Arusha, Tanzania, km 00’275
Ich kann es kaum glauben, schon der sechste Tag unterwegs. Ok, davon bin ich lediglich 2 Tage gefahren, aber trotzdem, seit fast einer Woche unterwegs, das kommt mir nicht so vor.
Das Gepäckkonzept ist hier dermassen schlecht, dass ich mich zum x-ten mal mein Gepäck neu organisieren muss, irgendwie passt es nicht so recht. Danach wie üblich am Ruhetag Bike putzen und reparieren. Gewaschen wird erst morgen. Bei dem Wetter hier ist das kein Problem, die Wäsche wird mit Sicherheit trocken. Danach gehe ich in die Stadt, zu Fuss. Wie so oft im Ausland hat es entlang der Strassen viele Leute, und manchmal ist es mir schon etwas mulmig. Aber nichts passiert, bis ich in der Stadt bin. Dort haut mich ein Einheimischer an und stellt mir tausend Fragen, die ich freundlich beantworte, da ich nicht den Eindruck habe, dass er mir etwas verkaufen will. Ich laufe zügig weiter in der Meinung, dass er bestimmt von mir ablassen wird, wenn er merkt, dass ich fest entschlossen bin, weiterzulaufen. Aber dem ist nicht so. Er fragt mich, was ich den einkaufen will, und freundlich wie ich bin, sage ich ihm, dass ich ein paar Schuhe brauche und einen Adapter für meine Stecker (in Tansania haben sie ganz fürchterliche Steckdosen, die mein Weltweit-Multi-Adapter nicht abdeckt). Sofort bietet er sich an, mich zum Schuhkaufen zu assistieren, er weiss wo der Schuhmarkt liegt und will mich begleiten. Ich bin stutzig, etwas ängstlich und bange ein bisschen um meine Gesundheit und um mein Geld. Überall gibt er den Leuten Zeichen, die ich nicht verstehe und die ich wohl nicht sehen soll. Sind das seine Freunde, seine Komplizen? Ich lasse mich in das Spiel ein, im Bewusstsein, dass ich böse reinlaufen könnte. Gemeinsam gehen wir zum Schuhmarkt und sofort bin ich von 8 Einheimischen umlagert. Ich suche mir ein paar Schuhe aus, und frage nach dem Preis. Natürlich wird gefeilscht, ich (und mein Begleiter) gegen die gesamte Marktbelegschaft. Am Schluss werden wir uns einig und ich zahle, ohne mein Portemonnaie zu zeigen. Sie sollen nicht wissen, wie viel Geld ich dabei habe, schliesslich will ich nicht provozieren. Überhaupt bin ich sehr in der Defensive, auf einem abgelegenen Schuhmarkt, umringt von Einheimischen. Aber nichts passiert. Alles verläuft friedlich. Danach kaufe ich noch meinen Adapter, Waschmittel und Sonnencreme. Immer wieder in abgelegenen Shops, immer etwas unheimlich, aber schlussendlich ist alles ok, nichts passiert. Die Leute sind hier wirklich so hilfsbereit, man glaubt es kaum! Zum Dank lade ich meinen Begleiter zum Essen ein. Er wählt auf meinen Wunsch hin ein Restaurant aus, in dem man lokales Essen bekommt. Natürlich bin ich der einzige weisse. Zum Essen gibt es Schwein. Die Stücke sucht man sich aus einem Haufen von einer verschnittenen Sau selber aus. Sieht unheimlich aus, schmeckt unheimlich gut und heisst „Ugaly Kitomoto“ (klingt irgendwie japanisch). Während dem Essen schreibe ich mir noch ein paar suaheliesche Begriffe auf. So heisst zum Beispiel Danke „Asante“ und Wie geht es dir „Habari yako“. Und jeder zweiter ist hier „a cool banana“. Zum Schluss begleitet mich mein neuer Freund, der übrigens Ebo heisst, zum Camp zurück. Zum Dank zahle ich ihm noch ein fettes Drinkgeld, worüber er sich riesig freut. Das war ein schöner Tag! Asante, rafiki Ebo.
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