Donnerstag, 25. März 2010
TdA1, Tag 012: Bushcamp-Hilltopcamp
Tag 012: 24. März 2010, Hilltopcamp, Tanzania, km 00’901
Heute habe ich eine wichtige Erfahrung gemacht. Der Tag fing ganz normal an, ausser dass ich mich sehr müde fühlte. In der Nacht war es sehr warm, und die Luft kühlte sich die ganze Nacht nicht ab. Im Zelt war er irre heiss, der Boden strahlte die ganze Nacht Wärme ab, was furchtbar war. Da es draussen Mücken hatte, konnte man das Zelt auch nicht aufmachen oder draussen schlafen. Ich hatte den Eindruck, dass ch die ganze Nacht nicht schlafen konnte.
Ich mache mich also auf den Weg und bei km 55 kommt wie angekündigt der Lunch. Ohne Absicht bin ich ganz vorne dabei (wenn man nicht stürzt und keinen Platten hat und etwas sehr Gas gibt, ist man vorne dabei) und nach dem Lunch will ich weiter Gas geben, denn ich will heute früh ankommen. Nach wenigen km greife ich zur Drinkflasche und staune, denn ist leer! Ich bin mir sicher, dass ich sie beim Lunch aufgefüllt habe, aber jetzt ist sie leer. Offenbar hat die Flasche ein Loch. Es ist bald Mittag, also brennend heiss, und mir bleiben ca. 40 km zu fahren, ohne Trinksame. Ich reduziere mein Tempo, um nicht allzu sehr zu schwitzen und fahre möglichst ökonomisch, will heissen mit minimalem Energieaufwand, denn es ist klar, dass ich bei einem Hungerast oder so keine Energybar essen kann, denn ohne wasser würde ich daran versticken. Es ist interessant zu beobachten, wie die Motivation verschwindet, die Konzentration und alle Sinne langsam runterfahren . Jetzt nur keinen Unfall! Ich gebe mir alle Mühe, konzentriert zu bleiben, aber der Durst macht sich schnell bemerkbar. Die Strasse ist rau und überall hat es diese Sandbänke, die extrem viel Kraft benötigen. Dummerweise habe ich genau heute kein Geld dabei, ich habe mein Portemonnaie in meiner Hosentasche vergessen! Ich werde immer langsamer und zähle jeden km, ja jede 100 m ab. Das Camp heisst heute Hilltopcamp, was kein einfaches Ende verspricht. Ich lege immer mehr Pausen ein und spüre genau, dass mein Puls zu spinnen anfängt. Ich bin schon ca. 3 Stunden ohne Wasser in der brühenden Hitze unterwegs, als mich Simon überholt. Ich erkläre schnell mein Problem und ich bitte ihn um etwas Geld, damit ich mir unterwegs eine Cola kaufen kann, was mein Problem deutlich entschärfen würde. Grosszügig gibt er mir 5000 TSh und wir fahren weiter. Wie immer zeigt mein Tacho zu viel an, so dass ich bei den angekündigten 99km immer noch nicht am Ziel bin, dafür geht es langsam gehörig bergauf. Einige 100m vor dem Ziel kommt mir ein Fahrzeug der Organisation entgegen und gibt mir eine volle Flasche Wasser, ich bin gerettet (danke Simon!). trotz des Wassers bin ich total groggy und brauche Stunden, bis ich mich erholt habe. Verdursten muss grauenhaft sein!
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