Montag, 22. März 2010

TdA1, Tag 009: Lembo-Bushcamp



Tag 009: 21. März 2010, Bushcamp, Tanzania, km 00’599

Heute gehe ich mal richtig zur Sache und fahre frühmorgens rechtzeitig ab. Den Lunchtruck erreiche ich kurz nach der Spitze, nehme mir aber Zeit für ein gesundes Mittagessen. Danach fahre ich eher lustlos den Rest der Strecke ab und komme prompt auf idiotische Weise bei voller Fahrt zu Fall. Zum ersten Mal seit Jahren! Obschon ich ein Verfechter von „manchmal muss man einfach loslassen können, es kommt dann schon noch eine Gelegenheit zum bremsen“ bin, sind die Strassen hier einfach anders und ich komme tatsächlich in eine Situation, wo der Sturz die letzte vernünftige Option ist. Erstaunlicherweise passiert überhaupt nichts, ich habe nicht mal Schürfungen. Warum nicht, weiss ich auch nicht. Das Ganze nehme ich als Zeichen und fahre von da an wieder viel konzentrierter und vor allen Dingen langsamer. Später komme ich nochmals zwei mal zu Fall, aber immer aus dem Stand, weil meine Klicks so schwer aufgehen. Müssen unbedingt wieder mal geschmiert werden!
Die Strasse ist schrecklich. Entweder sehr grob mit Steinen übersäht oder aber tiefer Sand. Manchmal hat es parallel zur Strasse einen kleinen Pfad, den die Einheimischen verwenden. Dieser aber ist voller Dornen. Man hat die Wahl, Plattfuss oder Erschöpfung. Ich wähle den Pfad und habe Glück. Andere haben weniger Glück, sogar zwei der Begleitfahrzeuge haben heute einen Plattfuss, der Dinnertruck hat aber noch ganz andere Probleme und kann gar nicht ins Camp reinfahren. Natürlich finden sich sofort unzählige Leute ein, Einheimische und Tourteilnehmer, und wollen alles besser wissen. Interessant zu beobachten.
Auf dem Camp sind wir von neugierigen Einheimischen umzingelt. Es ist kaum möglich, einen Schritt zu machen, ohne dass gleich ganze Trauben von Kindern mitziehen. Aber sie sind wirklich lustig. Auch sie finden uns lustig und lachen manchmal lauthals, wenn sie uns sehen. Was sie an uns so lustig finden, ist mir nicht ganz klar. Vielleicht verstehen sie nicht, wie man sich bei der Hitze auf einem Bike in dieser ungewöhnlichen Montur so abplagen kann.

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