Dienstag, 6. April 2010

TdA1, Tag 024: Kasungu-Lilongwe




Tag 024: Ostermontag 2010, Lilongwe, Malawi, km 02’048

Heute ist Ostermontag, die Leute haben offensichtlich frei und verweilen sich auf der Strasse. Da es hier praktisch keinen Verkehr gibt, ist die Strasse mehr Lebensraum als Verkehrsweg. Es ist einfach unglaublich. Unzählige Kinder säumen die Strasse und sind total aus dem Häuschen wenn wir vorbeifahren. „Muzungu!“, „How ‚r’ you?“, „What’s your name?“, „Where do you came from?“, „Where are you going?“. Diese unzähligen Fragen gehen einem mit der Zeit fast auf den Keks. Und irgendwann mag man einfach nicht mehr antworten und winken, die Arme werden einem zu schwer! Wie bereits in Südamerika sind wir zwar als Touristen unterwegs, aber eigentlich sind wir die Attraktion!!!
Bis hierher läuft mein Bike einwandfrei. Immerhin habe ich heute die 2000 km-Marke erreicht, ohne Probleme. Für die Kette verteilen die da so einen weissen Lack, der als Schmierung dienen soll. Ich verwende es aber nicht, denn ich habe schlechte Erfahrungen damit gemacht, speziell wenn es nass aufgetragen wird oder aber wenn es regnet.
Schlechte Erfahrungen macht auch manch Truckfahrer auf diesen Strassen. Die Anstiege sind doch recht steil und immer wieder sieht man Lastwagen am Strassenrand stehen. Irgendwo der Fahrer, der was am Zylinderkopf rummacht oder die Kardanwelle zerlegt. Die Reparaturen werden gleich an Ort und Stelle erledigt, und das kann Tage oder sogar Wochen dauern, bis die richtigen Ersatzteile beschafft sind.
Seit dem Malawisee habe ich diese entzündeten Stellen überall an den Beinen. Überall läuft mir so eine eitrige Flüssigkeit raus und es ist extrem schmerzhaft wenn man anschlägt. Das mit dem Malawie-See-Baden war wohl nicht eine so gute Idee. Und das Reinigen hilft nicht unbedingt viel. Heute habe ich mir noch eine Crème gekauft, hoffentlich hilft diese. Zudem bin ich jetzt konsequent sauber, denn mir ist bewusst geworden, wie viele Male am Tag einem die Zahnbürste oder den Deckel der Wasserflasche runterfällt. Wie viele Male man sein Essen auf den Boden stellt oder wie selten man sich die Hände wäscht (obschon ich ein notorischer Händewascher bin). Ich ziehe meinen „Hygieneplan“ voll durch, ich habe keine andere Wahl.

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