Dienstag, 13. Oktober 2009

SA, Tag 079: San Juan-Coquesa




Tag 079: 12. Oktober 2009, Coquesa, Bolivien, km 07’338

Die Begleitfahrzeuge haben unheimlich Mühe auf den Strassen hier, denn diese Strassen sind extrem schlecht. Für morgen Abend müssen wir damit rechnen, dass wir ohne Truck auskommen müssen. Deshalb macht jeder ein Minimalbündel bestehend aus Schlafsack, Schlafunterlage etwas Wäsche und Waschzeug. Dieses Bündel wird heute mit einem Spezialfahrzeug sicher am Zielort gefahren, während unser Truck einen Riesenumweg fahren muss und tatsächlich stecken bleibt!
Die Fahrt könnte heute nicht gegensätzlicher sein. Die ersten 45 km sind die Hölle. Die Strasse ist extrem schlecht. Entweder Wellblech oder aber zutiefst sandig, so dass das Vorwärtskommen sehr sehr sehr schwer ist. Und plötzlich schwenkt unser Weg auf den Salar Uyuni, dem grössten Salzsee der Welt. Die Oberfläche ist arschglatt und der Fahrtwiderstand reduziert sich auf den Luftwiderstand. Es ist unheimlich hell und ich trage zum ersten Mal Sonnenbrille und Gesichtsschutz. Andere verzichten darauf und verbrennen sich das Gesicht. Stundenlang fahren wir auf dieser Oberfläche, die so sehr an Eis erinnert. In den ersten Minuten traue ich der ganzen Sache nicht und bin immer darauf gefasst, im Eis einzubrechen oder mit meinen Rädern auszurutschen. Aber tatsächlich ist diese Salzoberfläche extrem aggressiv. In der Lunchpause kann ich es nicht unterlassen, die Schuhe auszuziehen und barfuss rumzulaufen. Das überzeugt mich endgültig davon, dass wir nicht auf Eis fahren, den der Boden ist angenehm warm. Der Salzsee ist riesig und ich sehe das Ziel bereits aus 70 km. Stundenlang fahre ich darauf zu, ohne dass sich etwas am Horizont verändert. Das ist deprimierend, denn man hat den Eindruck, dass man nicht vom Fleck kommt. Unterwegsfahren wir noch an einer „Insel“ vorbei, die mit Kakteen übersäht ist. Ein merkwürdiger Anblick, denn zwischen den Kakteen erkenne ich noch Sträusse (Vogel Strauss oder etwas ähnlich).

1 Kommentar: