Donnerstag, 29. Oktober 2009

SA, Tag 095: San Pedro-Cusco


Tag 095: 28. Oktober 2009, Cusco, Peru, km 08'471, 3450müM

Einfahrt ins berühmte Cusco. Da sind wir endlich. Die Fahrt bis zur Peripherie verläuft ruhig. Abwärts, mit Rückenwind, gute Strasse. Beste Voraussetzungen, um rasch vorwärts zu kommen. Ich rolle so vor mir her, und wie immer tropft meine Nase (alle haben das, keiner weiss warum). Mechanisch schaue ich aus Anstand zurück, bevor ich mich in Männermanier meine Nase putze (das geht wie bei den Fussballern) … und entdecke einen kleinen Jungen, vielleicht 14-15 Jahre alt, der hinter mir herfährt. Zum ersten mal kann ein Local mit mir mithalten, und wie! Zwischendurch wechselt er die Strassenseite, um deutlich zu machen, dass er nicht auf meinen Windschatten angewiesen ist. Da er ein breites Lächeln auf dem Gesicht hat und wirklich sympathisch winkt, freue ich mich mit ihm. So fahren wir vielleicht 15 oder 20 km zusammen, bis er in eine Schuleinfahrt einbiegt. Ich winke ihm zum Abschied noch zu. Ich bin wirklich beeindruckt.
Kurz vor Cusco treffen wir auf andere Einheimische, die auf uns warten, um uns in die Stadt zu lotsen. Einer fährt voraus, ein zweiter hinterher. Offenbar wollen sie uns beweisen, wie schnell sie in der Stadt fahren können. Es ist höllisch, aus allen Richtungen kommen Autos, Taxis, Busse, Fahrräder, Fussgänger und Hunde! Dazu gilt es noch Polizisten und Ampeln zu berücksichtigen. Und unser Führer fährt wie von der Tarantel gestochen durch diesen Verkehr. Die Strassen sind z.T. extrem steil und als weitere Erschwernis hat die Stadtverwaltung Gitter über die Strasse bauen lassen, wo unsere Vorderräder so wunderbar stecken bleiben, wenn man nicht darüber springt oder absteigt und das Bike darüber trägt. Zum Glück sind meine Reifen breit genug, um diese Gitter zu überwinden. Andere haben weniger Glück.
Schliesslich treffen wir doch alle zusammen in der Herberge ein, die nur über eine steile und rutschige Treppe zu erreichen ist. In dieser Höhenlage ist das Erklimmen dieser Treppe eine echtre Herausforderung, der wir uns in den nächsten Tagen mehrmals werden stellen müssen.

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