14. September 2009, Uspallata, Argentinien, km 04’784
Heute will keiner so richtig aufstehen. In den letzten Tagen hatten wir um 8:00h Frühstück. Warum so spät? Weil es hier oben (1700-2000 müM) am Morgen bitterkalt ist. Um 7:30h stehe ich auf, und bin der erste! Zusammenpacken, frühstücken, Gepäck aufladen und ab in die Berge. Gestern hat uns Henry angekündigt, dass der Zielort 101 Höhenmeter über dem Startort ist. Viele glauben deshalb, dass es einen „easy-day“ gibt. Ich bin hingegen überzeugt, dass es dazwischen ein paar mal rauf und runter geht. In Tat und Wahrheit geht es genau einmal rauf, und zwar ziemlich hoch, der Schnee ist nicht mehr weit, und einmal runter. Der Aufstieg ist unendlich lange. Man muss sich das vorstellen wie im Oberengadin, so zwischen Zuoz und Maloja. Stetig rauf, aber nicht wirklich steil. Nach 65 km Bergfahrt kommt der Lunch. Henry, der den Lunch koordiniert, ist etwas beunruhigt, weil ich als erster erst um 11.30h eintreffe. Die letzten müssen noch weit weg sein! Nach dem Lunch geht es bergab. Endlich. Aber dummerweise ist die Strasse so schlecht, dass man nicht vom Fleck kommt. Ich werde fast verrückt, so werde ich durchgeschüttelt. Alles schüttelt mit, mein Hirn, meine Augen (ich kann nichts wirklich genau sehen, insbesondere nicht meinen km-Zähler, was wichtig wäre, denn das Ziel soll bei km 117 liegen = Ende der Tortour), meine Hände (mit der Zeit ist das enorm schmerzhaft), meine Beine, meine Füsse, meine Blase, mein Darm (deshalb ist es wichtig, dass man täglich das WC besucht, den mit vollem Darm bist du geliefert, aber das ist ein Kapitel für sich). Alles ist in ständiger Bewegung, was mit der Zeit unerträglich ist. Trotzdem fahre ich weiter, den es gibt keine Alternative. Es ist ja nicht so, dass nebenan eine schöne Strasse wäre, und wenn man die schlechte nicht mehr erträgt, dann wechselt man einfach auf die Gute. Es gibt nur die schlechte Strasse, auch wenn sie unerträglich ist. Also fahre ich weiter und weiter und weiter. Und plötzlich kommt die Teerstrasse. Eine unheimliche Ruhe kehrt ein, man glaubt zu schweben. Und wenig später bin ich im Camping. Wir sind die einzigen, denn hier geht keiner freiwillig Mitte September (= Mitte März in der nördlichen Hemisphäre) campieren. Der heutige Tag war wirklich anstrengend, für alle (viele sind gar nicht fertig gefahren und haben die Begleitfahrzeuge benutzt). Morgen geht es weiter bergauf, 71km mit Serpentinen. Ich bereite mich speziell vor. Ich werde ohne Lenkertasche und ohne Rucksack rauffahren. Ich will unbedingt vorne mit dabei sein!
Heute will keiner so richtig aufstehen. In den letzten Tagen hatten wir um 8:00h Frühstück. Warum so spät? Weil es hier oben (1700-2000 müM) am Morgen bitterkalt ist. Um 7:30h stehe ich auf, und bin der erste! Zusammenpacken, frühstücken, Gepäck aufladen und ab in die Berge. Gestern hat uns Henry angekündigt, dass der Zielort 101 Höhenmeter über dem Startort ist. Viele glauben deshalb, dass es einen „easy-day“ gibt. Ich bin hingegen überzeugt, dass es dazwischen ein paar mal rauf und runter geht. In Tat und Wahrheit geht es genau einmal rauf, und zwar ziemlich hoch, der Schnee ist nicht mehr weit, und einmal runter. Der Aufstieg ist unendlich lange. Man muss sich das vorstellen wie im Oberengadin, so zwischen Zuoz und Maloja. Stetig rauf, aber nicht wirklich steil. Nach 65 km Bergfahrt kommt der Lunch. Henry, der den Lunch koordiniert, ist etwas beunruhigt, weil ich als erster erst um 11.30h eintreffe. Die letzten müssen noch weit weg sein! Nach dem Lunch geht es bergab. Endlich. Aber dummerweise ist die Strasse so schlecht, dass man nicht vom Fleck kommt. Ich werde fast verrückt, so werde ich durchgeschüttelt. Alles schüttelt mit, mein Hirn, meine Augen (ich kann nichts wirklich genau sehen, insbesondere nicht meinen km-Zähler, was wichtig wäre, denn das Ziel soll bei km 117 liegen = Ende der Tortour), meine Hände (mit der Zeit ist das enorm schmerzhaft), meine Beine, meine Füsse, meine Blase, mein Darm (deshalb ist es wichtig, dass man täglich das WC besucht, den mit vollem Darm bist du geliefert, aber das ist ein Kapitel für sich). Alles ist in ständiger Bewegung, was mit der Zeit unerträglich ist. Trotzdem fahre ich weiter, den es gibt keine Alternative. Es ist ja nicht so, dass nebenan eine schöne Strasse wäre, und wenn man die schlechte nicht mehr erträgt, dann wechselt man einfach auf die Gute. Es gibt nur die schlechte Strasse, auch wenn sie unerträglich ist. Also fahre ich weiter und weiter und weiter. Und plötzlich kommt die Teerstrasse. Eine unheimliche Ruhe kehrt ein, man glaubt zu schweben. Und wenig später bin ich im Camping. Wir sind die einzigen, denn hier geht keiner freiwillig Mitte September (= Mitte März in der nördlichen Hemisphäre) campieren. Der heutige Tag war wirklich anstrengend, für alle (viele sind gar nicht fertig gefahren und haben die Begleitfahrzeuge benutzt). Morgen geht es weiter bergauf, 71km mit Serpentinen. Ich bereite mich speziell vor. Ich werde ohne Lenkertasche und ohne Rucksack rauffahren. Ich will unbedingt vorne mit dabei sein!
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